Nordreportage: Ein Bohr-Gigant für die Energiewende -
Der Weg zu einem neuen Elbtunnel
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Er ist 190 Meter lang, wiegt 730 Tonnen und soll einen neuen Elbtunnel bohren - für das wohl größte Prestige-Projekt der Energiewende. Der Bohr-Gigant. Er soll einen 5,2 Kilometer langen Tunnel unter der Elbe bohren, durch den grüner Windstrom von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg gebracht werden soll.
„SuedLink“ heißt die neue 525 kV-Strom -Autobahn, die vom Jahr 2028 an vier Gigawatt vom Norden in den Süden Deutschlands transportieren soll. Aber erstmal muss der Tunnelbohrer in der schleswig-holsteinischen Wilstermarsch bei Wewelsfleth ankommen und zusammengebaut werden. Eine riesen Herausforderung für Projektleiter Mathias Seibitz beim Auftraggeber dem Netzbetreiber „Tennet“ und seinem Kollegen Christoph Hennings, Tunnelbauleiter bei den ausführenden Baufirmen. Gemeinsam müssen sie dafür sorgen, dass das größte, teuerste und schwierigste Einzelprojekt der Energiewende, der neue Elbtunnel „ElbX“ gebaut wird.
Der erste großen Schritt: der Zusammenbau des Tunnelbohrers und der sogenannte Einhub in die Startbaugrube.
Die Herausforderung: der Gigant kommt in Einzelteilen mit dem Schiff zur Werft in Wewelsfleth und muss dann mit mehreren Schwerlasttransportern nach Großwisch gebracht werden, ein abgelegene Dorf hinterm Elbdeich. Dort werden die Einzelteile in die enge, etwa 20 Tiefe Baugrube gehievt und zusammengebaut. Das alles unter Zeitdruck, denn jeder Tag Verzögerung kostet Geld. Und dann sind da ja auch noch die Anwohner wie Günther Liebetruth und seine Frau Beate Ansorge-Liebetruth, die direkt an der Baustelle wohnen und sich Sorgen machen, dass sie ihr altes Reetdachhaus verlassen müssen.
Eineinhalb Jahre soll das Spezial-Bohrgerät für den Bau des 5,2 Kilometer langen Tunnels unter der Elbe brauchen, die fast doppelt so lang ist wie die vierte A7-Röhre - vor fast 30 Jahren der bislang letzte Elbtunnel-Neubau. Gesamtkosten für das Prestige-Projekt: 10 Milliarden Euro.
Ein Teil des Tunnelbohrers beim Abladen vom Schiff in der Werft in Wewelsfleth
Ankunft des Tunnelbohrers auf dem Baufeld bei Wewelsfleth, Schleswig-Holstein
Mathias Seibitz an der Startbaugrube für den neuen Elbtunnel „ElbX“ - Projektleiter Tennet
Günther Liebetruth und Beate Ansorge-Liebetruth - Anwohner
Feierliche Taufe des Tunnelbohrers auf den Namen „ELSA“